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Die Musik des Biedermeier

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit der Kontrolle durch Spitzelwesen und Zensur, suchen die Menschen den Rückzug ins „biedere, kleine häusliche Glück“. Kleine musikalische Besetzungen mit mobilen Instrumenten erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese Bedürfnisse erfüllen Instrumente wie der Csakan / Spazierstockflöte / Gehstockflöte / Stockflöte oder die Spazierstockgeige.

 

Csakan leitet sich ab vom ungarischen Wort Csákány, was Spitzhacke bedeutet. Zunächst war dies Bezeichnung für eine im osmanischen Raum verbreitete Streitaxt. Der Csakan wurde als Hacke und Gehhilfe gebraucht. Im Raum Pressburg, Budapest, Wien wurde in den Schaft des Csakan des Öfteren auch eine Kernspaltflöte eingebaut.

Bei unseren Instrumenten dient der Knauf des Spazierstocks als Mundstück, der Schallbecher wird durch den Spazierstockunterteil ersetzt. Die Kuriosität der Spazierstockinstrumente wurde um 1800 sehr populär.

 

Auch die Flötuse erfreute sich großer Beliebtheit. Das Wort leitet sich vom französischen „Flute douce“ ab, es wurde sozusagen eingedeutscht. Im deutschen Sprachraum verbreiteten sich diese Instrumente rasch. Die „Berchtesgadener Fleitln“, die in der Volksmusik verwendet wurden, ähneln in ihrer Form diesem Instrumententypus.

Die Gitarre erfuhr ab ca. 1800 in Wien eine Hochblüte im bürgerlichen Musizieren. 

In gutbürgerlichen Salons und auf Konzertbühnen war die Gitarre sehr beliebt und erfolgreich (Mauro Giuliani und Johann Kaspar Mertz waren die bekanntesten und nachhaltigsten Gitarrevirtuosen). Die Musikverleger Diabelli, Artaria waren mit ihren Notenausgaben für die Gitarre überaus erfolgreich; man könnte von einer „Guitaromanie“ in jener Zeit sprechen. Georg Stauffer war der prägendste Gitarrenbauer jener Zeit, der die neapolitanischen und französischen Charakeristika der Gitarren verband und damit einen Meilenstein setzte. Anfangs hatten seine Gitarren noch die typische Achterform der Kopfplatte mit einfachen Steckwirbeln ohne Übersetzung in der Mechanik (später schuf er das „Legnani –Modell“ mit der Mechanik auf nur einer Seite der Kopfplatte).

Die Gitarre hatte ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts nur mehr einfache Saiten (zuvor war sie doppelchörig gewesen) und ab ca. 1780 sechs Saiten statt zuvor nur fünf.

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Biedermeiergitarren robert foto_edited.j

Original-Biedermeiergitarre

(um 1820 gebaut, auf einem Dachboden entdeckt) und Terzgitarre

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Flötuse nach Francois Noblet (um 1830)

Luca de Paolis fertigte für uns Kopien dieser romantischen Flöten an

         Originale
       Gehstockflöte

      von Stefan Koch
     (1809-1879) mit
     einer Klappe 
   (Blasmusikmuseum
  Oberwölz - Leihgabe
  des Steirischen
 Sängerbundes)
www.blasmusikmuseum.istsuper.com  

Gitarre_hor.jpg

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